Ich ziehe den Herbst
dem Frühjahr vor,
weil das Auge im Herbst
den Himmel,
im Frühjahr aber
die Erde sucht.

(Unbekannt)




Der Wind verwehte
die Farben des Herbstes
und mein Herz pflückt
die Früchte der Gegenwart.

 ©Viola

++++++++++++

Honig u. Stacheln

Wirft der Lebensherbst
langsam seine Schatten,
bleiben unsere gemeinsamen Atemzüge
vertraute Liebkosung in den von
Honig und Stacheln gesteckten Lachfalten

 ©Viola

++++++++++++++

14.

An diesem Tag füge ich
ein frisches Blatt
in mein Lebensbuch
mit der Seite sechsundsechzig
im Regenbogenviolett!

+++++++++++

In die Wolken wächst
frisches Grün

Im Logenplatz der Zeit
zeichnen Gefühle meine Herbstsilhouette...

fangen den Lebenstanz
 in meinen Gesichtsfalten 

©Viola
 

Bin umschmeichelt von Luft
und schmecke die Welt,
wenn sie sich bewegt.
Nur meine zu Accessoires
verkümmerten Schmuckstücke
verweben sich mit dem Innern
und mein Blues träumt
vom Vorgestern!

 ©Viola


beschenkte Reife

Ich pflücke letzte Strahlen,
leg sacht sie in mein Herz,
um narbig Seelenqualen
zu lindern ihren Schmerz.

Lass einen Spaltbreit offen
zu meinem Ich die Tür,
um auf den Herbst zu hoffen
den ich im Herz verspür.

Falls rauher Wind mich streife
von letzter Pracht enthüllt,
bin ich beschenkt mit Reife
von Segen reich erfüllt

 ©Viola

**********

Obwohl meine Stirn vom Herbst gedrückt,
meine Schönheit von kleinen Furchen geziert.
Und mein Kleid der Jugend was einst entzückt,
mit jedem meiner Blicke an Pracht verliert.

Obwohl die Augen in der Ferne weiden,
sie niemals meinem Herbst
die Lebensreife neiden.

©Viola

 **********************

Lebensherbst

Geliebter,
langsam läuft uns die Zeit davon.
Der Lebensherbst wirft Schatten.
Unser Lächeln zieht Ränder gegen die Zukunft,
müde Blicke der Harmonie ins Herz gebrannt.

So lauschen wir gemeinsam leisen Atemzügen,
spüren vertraute Liebkosung.
Letzter Sonnenpfad führt uns
ins Dämmergrau und ein kurzer
Flügelschlag trägt uns zum Abendlicht -

wenn alles schweigt

 ©Viola

****************

Vernissage

Es schmiedet der Sommer
dem Herbst das Zepter
spinnt goldene Träume
in graue Nebelräume.

Wildrosen leuchten
zum Tanz der Drachen
und flackernden Lichtern
aus Kürbisgesichtern

Der Herbst näht sein Kostüm
mit glitzernder Marienseide
in gefärbter Melancholie
über Gräser und Büsche

Die Vernissage
des Malers Herbst
 knüpft neue Lebensfäden.

©Viola